Für die Senderstörche Amelios und Sämi liegen neue Koordinaten der vergangenen 4 Tage vor.
Amelios hielt sich bis zum 7. August weiterhin in den Wiesen nördlich von Wahlen auf und übernachtete jeweils auf dem Dach eines Bauernhofs. Am 8. August zog er wieder nach Norden in die Nähe seines Besenderungsorts bei Oberwil und wurde zuletzt östlich von Oberwil am Ortsrand von Klosterflechten nachgewiesen.
Sämi suchte täglich auf einer Wiese nur etwa 150 m nördlich seines Nestes nach Nahrung. Die Daten gaben Anlass zur Befürchtung, der Vogel könnte dort verunglückt sein. Neuere Daten jedoch zeigten: Die Nächte verbrachte der Vogel stets auf seinem Nest. Margrit Enggist (Storch Schweiz) und ich hatten seit Beginn des Projekts die besenderten Störche kontinuierlich im Blick. Seit dem Tod von Düschess sind wir noch vorsichtiger geworden. Vielleicht verdeutlicht eine eMail, die ich Margrit Enggist heute, nach Erhalt der letzten Koordinaten von Sämi, geschickt habe, unsere Vorgehensweise:
„Liebe Margrit,
Ich bin überzeugt, dass ich Entwarnung geben kann bezüglich Sämi. Der Vogel war zwar vom 6. bis 8. August tagsüber immer ziemlich an der gleichen Stelle auf einer Wiese ca. 150 m vom Nest. Aber für die Nacht vom 7. auf den 8. August liegt eine neue, sehr gute GPS-Koordinate genau im Nest (7.8., 23 Uhr, Genauigkeit: besser als 26 m, vermutlich 5-10 m). Sämi hat also die gestrige Nacht aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem Nest verbracht. Außerdem zeigt der Aktivitätssensor vom 4. bis 8. August kontinuierlich hohe Aktivität. Derzeit weit also alles darauf hin, dass der Vogel bei bester Gesundheit ist. Er scheint lediglich tagsüber immer wieder den gleichen Bereich nahe des Nests aufzusuchen.
Fakt ist leider, dass Sämi noch immer nur wenige GPS-Koordinaten liefert, trotz ausreichender Spannung des Senders (3.34 V). Vielleicht behindert die Hochspannungsleitung, die nahe am Nest verläuft, eine gute Übertragung der Koordinaten.
Ich bin nach dem neuesten Daten-Abruf sehr erleichtert und denke, Du musst NICHT nach Murimoos fahren, um Sämi zu überprüfen. Vielleicht wird die Sender-Leistung besser, und Sämi liefert mehr GPS-Koordinaten, wenn der Vogel beginnt, weitere Ausflüge zu machen.
Schöne Grüße und Gute Nacht
Holger“