Update Senderstörche Dani und Sämi, 21.10.2011

Für die Senderstörche Dani und Sämi liegen neue Koordinaten vor. Dani, hält sich weiterhin in Zaragossa im Ebrotal/Spanien auf, Sämi ist zielstrebig weiter über die Sahara gezogen, bis an die Grenze zum Senegal.

Dani (12. bis 19.10.2011):
Dani bewegte sich während des gesamten Zeitraums ausschliesslich in einem Bereich von nur 6 bis 8 Kilometern im Ebrotal am östlichen Stadtrand von Zaragossa. Dort hielt er sich hauptsächlich in drei eng begrenzten Regionen auf: Im Uferbereich des Ebroflusses und auf angrenzenden Agrarflächen, im Galeriewald-Streifen am Ebrofluss (Übernachtungsplätze) und im Baugebiet eines Technologieparks auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel. Details lassen sich auf den Satellitenbildern leider nicht erkennen. In Google Earth eingestellte Fotos, die genau dort am Ebrofluss gemacht wurden, zeigen aber rastende Storchentrupps. Störche kommen dort also wohl häufiger vor, der Fluss scheint bei Zaragossa für die Störche sehr attraktiv zu sein. Aus eigenen Beobachtungen weiss ich, dass zu manchen Jahreszeiten der Ebro sehr flach ist, teilweise nur 10 cm. Möglicherweise suchen die Störche dort nach Nahrung (Jungfische, Insektenlarven usw.).

Sämi (13. bis 20.10.2011):
Am 13. und 14.10. setzte Sämi den Zug über die Sahara zügig fort, 540 km weit nach Südwesten bis kurz vor die Grenze Mauretanien/Senegal. Das Gebiet, dass er damit erreicht, ist laut aktuellem Bericht des FAO-Wanderheuschrecken-Monitorings die einzige Region in ganz Westafrika, wo es derzeit Wanderheuschrecken gibt. Es zeichnet sich ab, dass Sämi gezielt diese Zone angeflogen hat (vermutlich natürlich in einem grossen Trupp weiterer Störche). Wieder einmal stellt sich die Frage, wie Störche über solch grosse Entfernungen diese „Heuschreckengebiete“ finden.
Vom 15.10. an flog Sämi dann nach Südosten und folgte damit grob dem Verlauf des Senegal-Flusses. Seine Wanderung war seitdem kein zielgerichteter Zug mehr, sondern eher ein Umhervagabundieren. Auch das lässt vermuten, dass er dort die besten Nahrungsplätze findet, vermutlich Wanderheuschrecken oder nichtwandernde Feldheuschrecken. Ab dem 17.10. war Sämi weitgehend stationär und bewegte sich nur noch in einem Gebiet von 30-50 km in verschiedene Richtungen. Die Übernachtungsplätze lagen seitdem meist dicht beeinander. Es scheint, dass Sämi in der Savanne südlich der Sahara eine Region mit sehr guter Verfügbarkeit von Nahrung (Heuschrecken) gefunden hat.

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