16. Februar 2011: Behindern Windparks in Südspanien den Storchenzug?

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Eigentlich sollte heute Abend ein weiteres Video über die Deponie und die „Müllstörche“ online sein. Aber wieder mal will heute, nach einem Tag ohne Fahrt, die Heizung nicht anspringen. Am Nachmittag wird es mir, bei nur etwa 7 Grad und immer noch häufigem Regen, für die Schreibtischarbeit definitiv zu kalt. Also muss ich mein Auto in Bewegung setzen, um die Batterie wieder aufzuladen. Einmal Conil-Tarifa und zurück reicht aus, um wieder angenehme Temperaturen zu schaffen. Gleichzeitig kommt mir auf der Fahrt ein Gedanke: Behindern vielleicht auch die riesigen Windparks in der Südspitze Spaniens den Weiterzug der Störche nach Afrika?

Etwa 10 km nordwestlich von Tarifa ist die Landschaft gepflastert mit Windkraftanlagen. Aus Schleswig-Holstein kenne ich ähnliches, aber in solcher Masse habe ich diese Anlagen bisher nirgendwo anders gesehen. Auch im Nordosten von Tarifa, der südlichsten Stadt Spaniens, waren vor 10 Jahren bereits viele „Windmühlen“ installiert. Weniger geworden sind es seitdem dort bestimmt nicht. Ich habe noch keine detaillierten Karten der Windparks in der Südspitze Spaniens gesehen. Aber ich kann mir vorstellen, dass diese dichte Barriere aus solch gigantischen Anlagen, mit ständig drehenden Rotoren, einen Einfluss auf den Storchenzug haben.

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Wie gesagt, das ist bisher nur ein erster Eindruck. Auf jeden Fall wird es sich lohnen, im Gespräch mit Windkraftexperten und spezialisierten Biologen zu klären, welche Auswirkungen auf den Vogelzug und speziell die Störche bisher bekannt sind. Die Südspitze Spaniens ist ein wirklich sehr enger „Bottleneck“ für den Storchenzug. Eine zusätzliche Einengung könnte möglicherweise Veränderungen des Zuges bewirkt haben. Der spanische Ornithologe Prof. Bernis hat vor vielen Jahren, lange vor dem Bau der Windkraftanlagen, das Zug- und Rastverhalten des Weissstorchs auf der Südspitze Spaniens studiert. Seine Publikationen liegen zu Hause in meinem Büro, mit mir dabei habe ich sei leider nicht. Ein Vergleich der Erkenntnisse von Prof. Bernis mit dem heutigen Zugverlauf der Störche und ein Abgleich mit der Verteilung der Windkraftanlagen könnte hier sicher etwas mehr Klarheit bringen.

Über Kommentare und eine lebhafte Diskussion zu diesem Thema würde ich mich freuen. Bitte äussern Sie sich, wenn Sie eigene Beobachtungen oder Erfahrungen haben.

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