Seit heute befinde ich mich eindeutig auf dem „Heimzug“. Fast 500 Kilometer weit nordwärts führt mich die Fahrt nach Caceres in der Provinz Extremadura. Dort hoffe ich, morgen oder übermorgen mit Carmen Dominguez ein Gespräch darüber zu führen, wie sich die Änderungen auf der Deponie von Caceres auf die berühmte Storchenkolonie von Malpartida de Caceres auswirken. Erst mal aber besuche ich heute die Deponie Los Barrios. Interessante Beobachtungen gab’s dort, statt wildem Verklappen auf einer riesigen Deponie wird fast aller Müll an den Entladerampen mehrerer Sortierhallen abgeladen. Entsprechend wenige Störche sind dort, mehr als 150 kann ich nicht zählen.
Die Fahrt nach Norden führt zuerst noch durch die weite Agrarlandschaft Andalusiens. In der Sonne leuchten die weissen Dörfer auf sanften Hügeln. Dann ändert sich das Landschaftsbild drastisch. Ich erreiche die Extremadura: Ausgedehnte Dehesas, Wälder aus Stein- und Korkeichen, prägen die Region. In diesen halboffenen Weidelandschaften leben die Wollschweine, die sich in manchen Regionen fast ausschliesslich von Eicheln ernähren. Aus ihren Schinken wird der weltberühmte Jamon Iberica Bellota hergestellt, mit seinem wunderbar nussigen Geschmack. Zwischen den Dehesas durchziehen tiefe Barrancos die hügelige Landschaft. Die Höhen der Sierra Morena sind steppenähnliche, riesige Flächen, mit grossen Schafherden und nur wenigen Siedlungen oder Gehöften. Noch vor Sonnenuntergang liegt die Temperaturen bereits knapp über 10 Grad Celsius. Ich muss mich wohl darauf einstellen, dass ich dem wirklichen Winter wieder näher komme.
Einfach ist es nicht, bei der Ankunft in Caceres um etwa 22 Uhr, den Campingplatz zu finden. Ich bin zu müde, um heute noch einen vollständigen Bericht über meine Beobachtungen zu schreiben. Mehr Informationen über die Deponie Los Barrios gibt es deshalb morgen in einem separaten Beitrag.